Bei Volkswagen sprudelt der Gewinn. "Wir verdienen so viel wie nie - trotz Halbleiter-Mangel und stockenden Lieferketten", sagte Konzernchef Herbert Diess heute auf einer Belegschaftsversammlung des DAX-Konzerns in Wolfsburg. Der seit vielen Monaten anhaltende Engpass bei elektronischen Bauteilen entspanne sich endlich. "Wir fahren unsere Volumen hoch, nicht nur in Deutschland, sondern vor allem auch in China." Angesichts der Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg und der Sorgen vor einer Wirtschaftskrise werde der Konzern die Produktion aber vorsichtig wieder steigern, "nicht blind auf 100 Prozent Auslastung gehen".
Volkswagen sehe sich auch gut vorbereitet für das auf europäischer Ebene diskutierte Aus von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035. Nach wochenlangen Spekulationen über ein Scheitern der Tochter Cariad, einem Kernprojekt von Volkswagen für den Wandel zu einem Software-gestützten Autokonzern, gab Diess auch die Einigung auf ein gemeinsames Konzept bekannt. Der Konzernchef nutzte die nach vielfachem Zwist erreichte Einigkeit auch, um sich von Tesla abzuheben. Während Volkswagen Fahrt aufnehme, schwächele der US-Elektroautopionier, sagte er. Das müsse VW nutzen, um vorbeizuziehen.