Raiffeisen Bank International-Zahlen: Wie weh tut die Krim ...
... diese Frage wir morgen bei der Bilanz-PK der RBI wohl im Mittelpunkt stehen. Hat die Bank doch eine nicht ganz unwesentliche Beteiligung in der Ukraine. Beim 2013er jahresgewinn erwarten heimische Analysten im Schnitt einen Rückgang um 28 Prozent.
In der Jahrespressekonferenz und zur Analystenkonferenz der börsenotierten Raiffeisen Bank International (RBI) am Donnerstag werden weniger die Jahresergebnisse 2013 als vielmehr die Erwartungen für das laufende Jahr im Mittelpunkt stehen. Analysten sehen Risiken durch die Krim-Krise, deren Eskalation im Kurs schon ihre tiefen Spuren hinterlassen hat.
Auch der bevorstehende Stresstest und das laufende Sparprogramm beschäftigt die Banker.
Die Analysten von Erste Group, Citigroup, UBS, Kepler Cheuvreux und Berenberg Bank sehen für das abgelaufene Jahr einen Einbruch im Konzern-Nettogewinn von im Schnitt 28 Prozent. Im Schnitt wird mit einem Überschuss von 521 Mio. Euro gerechnet, im Jahr davor waren es 725 Mio. Euro gewesen.
Begründet wird dies mit dem starken Einbruch des Nettogewinns in den ersten drei Quartalen, als sich der Konzern-Nettogewinn mehr als halbiert hatte. Auffallend war dabei besonders der starke Anstieg der Risikovorsorgen. Die Citigroup begründet potenziell erhöhte Rückstellungen mit einer Vorbereitung auf den Banken-Stresstest der EZB und saisonal höheren Kosten.
Für die Nettozinserträge prognostizieren die Analysten im Konsens allerdings einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Prozent, ähnlich sollen die Provisionsüberschüsse im Durchschnitt um 6 Prozent über dem Vorjahreswert liegen.
Als Risiko für das laufende Jahr 2014 sprechen die Analysten besonders die Krim-Krise an, die das Ergebnis der RBI belasten könnte. Die Experten der Berenberg Bank beschreiben die Risiken bezüglich Russland und der Ukraine allerdings als bereits im Aktienkurs eingepreist. Während Kepler die Exposition der Bank als "kontrollierbar" einstuft, beschreibt die Schweizer Großbank UBS den Nicht-Kernmarkt der Ukraine als "relativ beträchtlich". Keplers Analysten betrachten Russland als Schlüsselmarkt für die RBI. Der Anteil der russischen Sparte am Gruppengewinn war in ihren Augen in den vergangenen Jahren unhaltbar hoch gewesen. Der Beitrag zum Nettogewinn der Gruppe werde also in Zukunft wieder fallen.
Die Aktie der Raiffeisen Bank International bewerten UBS, Citigroup und Berenberg neutral mit Kurszielen zwischen 24,2 und 26 Euro. Die Analysten der Erste Group und von Kepler Cheuvreux sprechen eine Kaufempfehlung mit den Kurszielen 38 (Erste) und 33 Euro (Kepler) aus.
APA/hf