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Al prossimo stacco pubblicitario leggo
Alcuni stralci
Die beiden Minister hätten viel Überzeugungsarbeit geleistet, heißt es aus dem Umfeld der Teilnehmer des "Gipfeltreffens". Thiele habe sich aber zu keiner Minute in die Karten schauen lassen. Es bleibt also unklar, was der 79-Jährige genau vorhat. Nach dem Gespräch würde man sich auch in Berlin gemeinsam mit der Staatsbank KfW auf Hochtouren darauf vorbereiten, für den Fall der Fälle kurzfristig einen Massekredit stellen zu können, heißt es in Regierungskreisen.
Thiele ist jemand, der Geduld hat. Er wird nicht lockerlassen. Damit wird er nun nicht nur zur Stimme der Altaktionäre. Er hilft trotz seiner Kritik an der Verhandlungstaktik des Lufthansa-Managements auch Konzernchef Spohr. Der ist dank Thiele wieder in einer etwas stärkeren Verhandlungsposition als bisher.
Der Münchener Unternehmer, der Mehrheitsaktionär bei dem Bremsenspezialisten Knorr-Bremse und beim Schienen-Unternehmen Vossloh ist, ist kein Zocker. Thiele betreibt in erster Linie die Sicherung seines Investments. Davon werden im besten Fall auch die rund 480.000 anderen Aktionäre profitieren.
Wie Thiele sehen sie, dass der Bund zu günstigen Konditionen einsteigt und sich mehr oder minder Kursgewinne schon beim Aktienerwerb gesichert hat. So soll der Bezugspreis für die Aktien, die der Bund bekommt, 2,56 Euro betragen. Am Montagmittag kostete die Lufthansa-Aktie, die zu Wochenbeginn aus dem Dax in den M-Dax abgestiegen ist, knapp zehn Euro.
Weil der Unternehmer sein Engagement bei Lufthansa schützen muss, ist es schwer vorstellbar, dass er am Donnerstag tatsächlich die Insolvenz des Unternehmens in Kauf nimmt und gegen das Rettungspaket stimmen wird. Ausgeschlossen ist das aber auch nicht. Nach wie vor ist in der Branche zu hören, dass Thiele Unterstützung eines großen US-Investors hat. Wer das sein könnte, bleibt aber ungewiss.
Das Rettungspaket würde dann wahrscheinlich die Zustimmung der übrigen Anteilseigner bekommen. Denn bei einer Enthaltung werden seine Stimmen nicht mit ausgezählt. Andere Investoren wie Union Investment oder DWS haben aber bereits erklärt, trotz Bedenken für das Rettungspaket zustimmen zu wollen.
Um seine Machtposition bei Lufthansa - Thiele schätzt das Unternehmen und hat erklärt, es retten zu wollen - zu festigen, könnte er dann auf mittlere Sicht Anteile des Bundes übernehmen. Der hat erklärt, sich, so schnell es geht, wieder von Lufthansa trennen zu wollen, also nur ein kurzes Engagement anzustreben.